26. Oktober 2006
Lesespass III
Flieg weiter, oh Vogel, flieg bis zur Sonne, erschaue und erkenne: sie ist die Grenze. Weil nicht nur das Herz sehen kann.
13. Oktober 2006
4. Oktober 2006
Lesespass II
Oh, und wie gut mir doch dieser meine Berg, mein Freund ist. Ziel ist dies: Ein Höhenfeuer zu errichten, ein lebendiger, fackelnder, ja glühender Stern, der zu den Gipfeln, die ich nicht erwandern kann, zum einsamen Einzelnen vordringt, ihn erwärmen, ihn ermenschen, ihm Licht sein kann.
Noch ist das Feuer nicht entfacht, die Suche nach Holz ist schwer, ist Leben. Doch ich gehe, geschwind, sammle, tanze, weine, will Feuermachen lernen, einen Stern gebären. Und ich bin noch nicht müde…
25. Juli 2006
Politikwissenschaften?!
Weshalb also Politologie? - Weil Politik Denken, Leben, Menschsein ist, weil die trockene Theorie zu uns führt, zum Lachenden, zum Weinenden, zum Flüchtling oder Heimischen, Weissen und Schwarzen.
"In unserer Welt im allgemeinen, ganz besonders aber in den unterentwickelten Gesellschaften, wird alles von der Politik diktiert. Diese durchdringt und beeinflusst alle elementaren Gebiete des Lebens, entscheidet das Schicksal jedes einzelnen. Die Politik ist ein mächtiger Faktor und durch die Medien allgegenwärtig. Neunzig Prozent aller Nachrichten beschäftigen sich mit den Akteuren des politischen Theaters, den Helden der politischen Klasse: Präsidenten, Minister, Abgeordnete, Generäle, Führer, Aktivisten, Populisten. Über die globale Situation kann man heute weder schreiben noch reflektieren, wenn man nicht die grosse Bedeutung der Politik begriffen hat."
Ryszard Kapuściński, polnischer Autor und Korrespondent mit langjähriger Afrika-, Südamerika- und Asienerfahrung. Aus „Die Welt im Notizbuch“.
17. Juni 2006
Lesespass I

Der lange Weg des einsamen Wanderers hört ja nicht eigentlich je oder niemals auf, sondern vollführt sich im ewigen Zwiegespräch mit Universum und Götterwelt fort, bis in alle Ewigkeit. Dieser kleine aber tanzende Gedanke und Traum ist Nahrung aller Betenden, ist Hoffnung aller fliegenden Fische, ihrer Seele, ihrer an sich selbst erstickenden rationalen Himmelspracht. So also bricht das Feuer aus oder erlischt alsbald, es wäre der Tod, den ich nicht will, oder: nicht wollen will. Der Fisch entkommt dem Fischer, immer, immer wieder – hoffentlich…