8. Januar 2008

Soweit ich sehe, hier aus der Ferne, grosse Worte überall. Eloquent die Auftritte, geschickt-gewählte Worte und die teils mitreissend-brillianten Reden verführen, besingen und werben, ein grosses Taramtaram. Die Schwäche der Demokratie liegt wohl letztlich im Umstand, dass die Macht nur durch durchdringenden Populismus, durch die Kenntnis der Masse und der psychologischen Volksspiele zu erlangen ist.
Das Abbild des Volkes, oder einer Mehrheit desselben, regiert sodann. Doch ist dies Abbild allzu oft - und das ist das unausweichliche Dilemma dieses Volkswillens - ein Produkt nicht dessen Inhaber, sondern vielmehr ein Resultat der psychlogisch-populistischen Rafinesse einiger weniger, die sich der teilweisen Unmündigkeit des Volkes zu bedienen vermögen. Und nicht nur funktioniert diese Kausalität in lediglich eine Richtung, sie ist geradezu das grundlegende Gesetz des politischen Prozesses auch in die andere, vom Volk ausgehende Richtung. Die Projektion des Gesamtwillens ist Fundament der Machterhaltung und insofern immer richtungsweisend - teilweise oder gänzlich, je nach verkaufspsychologischer Fähigkeit des Machthabers gegenüber seiner Quelle der Macht und Legitimation.
Politik und Demokratie ist daher zwingend nur nach innen gerichtet, ist doch ihr Uhrheber, das Volk, ein beschränkter Teil des Ganzen, der sich - wer wills verübeln - vorzugsweise um sich sorgt. Entfernt vom theoretischen Konstrukt der unsichtbaren Hand und dem damit einhergehenden Wohlstandsegozentrismus ist der Ort, der uns Lebensgrundlage und Heimat ist, lange schon über die Einfachheit eines kausalen Modells hinausgewachsen.
Demokratie funktioniert zwar und ist - der menschlichen Tragik herleitend - der beste Weg. Der wahre Funktionswert im Sinne einer globalen politischen Kongruenz der Humanität und naturweltlichen Verantwortung ist solange jedoch zum Scheitern verurteilt, als dass der Mensch an sich sein Antlitz lichtet. Düstere Aussichten.

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