19. März 2008
VII. Die unmittelbarste Konfrontation mit der realen Welt findet oft da statt, wo man vergesse hat, hinzusehen. Immer wieder werde ich mir dessen bewusst und erfahre, welch Unterschied und Andersartigkeit da, direkt neben mir hergeht, manchmal andres, sehr oft aber auch gleiches tut, mir im Äussern so ähnlich ist, im Innern jedoch fern und sonderbar fremd, ja unverständlich bleibt. Der kleine Kosmos, den ich mir bilde und ausgestalte, dessen Pfaden und Windungen ich folge, wird allzu oft und versehentlich zum Abbild des Ganzen, zu einer verfärbten Eigenwelt, die es so ja nirgends gibt und geben wird. So bin ich, sind wir alle wohl, immer auch Flüchtlinge und Phantasten, kleine Erfinder, um unseren Seelenfrieden zu finden, um Herr der Lage zu werden - die es nicht gibt.
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